Makiko Hirabayashi Trio

Where The Sea Breaks

(Yellowbird/Soulfood)

Makiko Hirabayashi Trio – Where The Sea Breaks (Cover)Auch das vierte Album des Kopenhagener Trios steckt voller fein abgestimmter Überraschungen, gemeinsam ausgeheckt natürlich. Makiko Hirabayashi stöbert wie die beiden anderen in allen Schubladen und ist mit ihnen seit gut zwei Jahrzehnten befreundet, dem musikalischen Ehepaar Marilyn Mazur und Klavs Hovman. Die Pianistin, die Schlagwerkerin und der Bassist eint das untrügliche Gespür für atmosphärische Kontraste mit harmonischem Grundton. Im Prolog gleitet ein melancholisches Klaviersolo über zu einem Song, dessen freundlichen Charakter Mazur mit sanfter Stimme betont. Die stilistische Vielfalt und Offenheit äußern sich auch in kleinen Stücken von knapp zwei Minuten Dauer, beispielsweise einer improvisierten Miniatur mit Kalimba, gedämpften Tasten und dem schwebenden Ton aus dem Flügelhorn des Gastes Jakob Buchanan, der auch bei drei anderen Tracks eine tragende Rolle spielt und sich bestens in den Sound der Kleinfamilie integriert. Japanische Klänge, ein treffend betitelter „Gallop“, Soundscapes mit Drones und Perkussion, ein „Scherzo“, das hingebungsvoll in Richtung Zirkusmusik driftet – hier geht einfach alles.

Text
Uli Lemke
, Jazz thing 122

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025