Auch Ästhetik hat ihre Filterblasen. „En Attendant“ klingt, als wäre es einem Lehrbuch für moderne Jazzklaviertrio-Gestaltung entsprungen. Bach gehört zum Kanon, Carla Bley und die Doors sind direkte Verweise, das Quartenbuch von Evans, die Groove-Schule von Hancock, der Minimalismus à la Sakamoto oder auch der Taylor’sche Kammerklang-Esprit schwingen über Phasen des Repertoires hinweg. Das Zusammenspiel von Pianist Marcin Wasilewksi, Bassist Slawomir Kurkiewicz und Schlagzeuger Michal Miskiewicz atmet den luftigen Geist der 1980er und erscheint dabei leichter, transparenter und weniger bedeutungsvergangen als manche historischen Vorbilder. Aber es ist ein Modell, dem sie folgen, nicht zwangsläufig beabsichtigt, jedoch klar im Resultat. Und da alle drei brillant spielen, wirkt das Album wie eine Zeitreise, in Erwartung dessen, was da kommen mag.