Mit „Hopes & Fears“ lässt sich das Lebensmotto der Berliner Pianistin Maria Baptist beschreiben: Man kommt besser durchs Leben, sich von Hoffnungen als von den Ängsten leiten zu lassen. Diese Haltung brauchte Baptist in diesem Frühjahr, als sie alleine die Bühnen der Hamburger Elbphilharmonie betrat, um ein unbegleitetes Solokonzert zu spielen. Neben einigen anderen Originalstücken steht eine fünfsätzige Suite gleichen Namens im Mittelpunkt des Konzerts dieser Pianistin. Man spürt geradezu, wie sich Baptist von ihren Ängsten befreit und alles vielleicht vorab Skizzierte regelrecht über Bord wirft, um ganz im Moment ohne im Vorher oder Nachher zu verweilen und eine Musik zu spielen, die authentisch nach ihr selbst klingt. Es ist faszinierend zu hören, wie Baptist im Flow der Improvisation aus ihrem inneren Monolog heraustritt und den Kontakt zum Publikum sucht, um es an ihrem kreativen Prozess teilhaben zu lassen.