Maria Baptist

Resonance

(Urban Birds/mariabaptistmusic.com)

Maria Baptist – Resonance (Cover)Nur für zwei Stunden hatte Pianistin Maria Baptist ein Studio in Brooklyn gebucht. So setzte sie sich einerseits ganz bewusst unter Druck. Andererseits wollte sie ihre Solo-Improvisationen, die aus einigen wenigen Noten-Skizzen hervorgehen sollten, wie Meditationen verstanden wissen, als ein In-sich-Hineinhorchen, ein Warten auf die eigenen Resonanzen. Wer nun denkt, das Album „Resonance“ sei ein ganz versunkenes, nur in sich ruhendes, bewegungsarmes Werk, wird sich wundern. Aus dem Nichts und einer lyrischen Grundstimmung heraus entwickelt die auch als Orchesterleiterin, Trio-Chefin, Dirigentin und Dozentin bekannte Baptist am Flügel ziemlich viel Temperament. Manche Stellen ihres Solo-Programms tönen nahezu aufbrausend. Westley Byfield fühlte sich von der Musik zu einem Poem verführt, das im Booklet abgedruckt ist. Ob das Album „Resonance“ aber ein Gedicht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Text
Ssirus W. Pakzad
, Jazz thing 125

Veröffentlicht am unter Reviews

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