Marie & The redCats
Home
(Zeitart/NRW)
Wie Norah Jones möglicherweise ohne die ganze Inszenierung von Anfang an geklungen hätte, führt uns nun ausgerechnet eine junge Deutsche vor Ohren. Lisa Marie Neumann verzaubert und verwirrt mit einem Debütalbum voller delikater, engelsgleicher Harmonien und 14 wundersamen Miniaturen, das allenfalls vordergründig von Heimat handelt. Sie und ihre redCats entführen in eine fremde Welt mit Blumen, Sonne und Regen, in der alles schwebt und jede Emotion frei abgegriffen werden kann. Weit entfernt vom Jungfrauen-Pathos einer Priscilla Ahn (die kurioserweise auch bei Blue Note veröffentlicht). Stattdessen überhäuft einen „Home“ mit frechen Liebeserklärungen und unverstellter Tristesse. Ein akustisches Soundgemälde, wie im Traum koloriert und durchdacht. Das Wichtigste dabei: Marie singt in Englisch. In ihrer Muttersprache würde dieses verwunschene, milchfarbene, ungeheuer nahe Timbre nämlich jede Strahlkraft verlieren.