Schon vor vier Jahrzehnten gründete Marilyn Mazur, die einzige Frau, die je fest bei Miles Davis spielte, ein Musik-Theater-Ensemble. Vor einigen Jahren hat die Schlagzeugerin die Idee einer rein weiblichen Band mit skandinavischen Jazzmusikerinnen aller Altersklassen wiederbelebt. „Shamania“ ist als Konzert ein unvergessliches Erlebnis, doch auch auf Platte funktioniert das Konzept, afrikanisch Angehauchtes, Latin, nordische Folklore, Free und Ambient zusammenzubringen. Mit neun Frauen, von denen alle auch singen und Percussion spielen, im Alter von 28 bis 64 hat Mazur aufgenommen. Die amerikanischstämmige Dänin bedient ihr ausladendes Trommelbesteck mit Balafonen, Kalimbas und indonesischen Gamelan-Instrumenten und lässt Platz für experimentellen Gesang zwischen nordisch Kehligem und US-amerikanischem Scat. Das schönste extravagante Album des Jahres.