Mark Pringle
Bright Dark
(Unit/Membran)
Andere Instrumente tun sich leichter mit den Grenzen der Ästhetik. Das Klavier jedoch klingt von sich aus schön. Selbst wenn Mark Pringle im Albumtitel „Bright Dark“ behauptet, sich dem Leuchten des Dunklen zu widmen, bleibt der in Berlin lebende britische Pianist doch ein Freund des Schillerns und Flimmerns. Seine Motive wirken hingetupft, in den Klangraum geworfen und selbst in Momenten der Vehemenz oder der vorsichtigen elektronischen Verfremdung klar und perlend deutlich. Felix Henkelhausen setzt seinen wuchtig ornamentierenden Kontrabass mit viel Attack hinzu, Philip Dornbuschs Schlagzeug bindet den Dialog der beiden oft frei rhythmisch oder nur dezent klammernd ab. Das thematische Triospiel mit musikalischer Finsternis ist somit ein Experiment mit Kontrasten aus der Tradition der offen fließenden Jazzmoderne, mit dem Schemenhaften und Unklaren motivischer Identifikation. Pringles Klarheit der Dunkelheit.