Marquis Hill
Modern Flows Vol. II
(Marquis Hills/marquishill.com)
Lee Morgan ist schuld. Die viel zu früh verstorbene Bop-Legende brachte den jungen Marquis Hill dazu, vom Schlagzeug an die Trompete zu wechseln. Der Chicagoer, Jahrgang 1989, posiert auf dem Cover seines neuen Albums wie ein afrikanischer Sonnenkönig, auch das Intro von „Modern Flows Vol. II“ verrät Selbstbewusstsein: „My flow is rooted, my flow is modern.“ In der Tat perlen die HipHop- und Soul-Grooves von Hills Quintett angemessen lässig dahin, Spoken-Word- und Rap-Passagen fügen sich nahtlos ein. Eine gewichtige Klangfarbe fügt Joel Ross hinzu, der Vibrafon und Marimba anstelle von Keyboards einsetzt. Die vielen Fade-Outs verdeutlichen: Diese Songs wurden aus Jams destilliert. Einige Brüche hätten dem Album durchaus gutgetan. Es bleibt ein geschmackvoller Jazz-R&B-Mix – wenig abgründig, dafür umso relaxter.