Rituale und Gewohnheiten, die wir im Verlauf des Lebens etablieren, haben einen großen Einfluss auf unser Dasein, werden bewusst und auch unbewusst gepflegt. Diese Thematik, nämlich sinnvolle Rituale zu konstituieren, wandelt der mit dem „Thelonious Monk Award“ ausgezeichnete Chicagoer Trompeter Marquis Hill auf seinem sechsten Album in Musik, fordert dabei Achtsamkeit zu praktizieren. Die acht Tracks verbinden die kleinen Dinge des Alltags mit dem Großen, wie der Unendlichkeit des Universums. Mit einer energiegeladenen Starbesetzung, darunter Vibrafonist Joel Ross und Altsaxofonist Braxton Cooks, wird hier eine bemerkenswert aufgeladene Kombination aus spirituellen Anklängen, intensiven Beats und Spoken Words kreiert. Das vor Ideen strotzende, leider aber nur 25 Minuten lange Werk fasziniert mit seiner Lebhaftigkeit, manch hypnotischen Sequenzen und wie bei „Break“ einem erfreulich unharmonischen Dröhnen. Das alles ist sehr weit vorn!