Die Band des Trompeters Martin Auer spielt in derselben Besetzung (Saxofonist Florian Trübsbach, Pianist Jan Eschke, Bassist Andreas Kurz und Drummer Bastian Jütte) schon sage und schreibe 21 Jahre zusammen. Was bei solchen sozialmusikalischen Experimenten im Optimalfall herauskommen kann, das belegt die aktuelle Bestandsaufnahme des Quintetts eindrucksvoll. Während die meisten „Ehen“ schleichend in ein routiniertes Nebeneinander übergehen, ziehen Auer und Co. aus dieser hart erkämpften Vertrautheit Kraft. Sie kennen einander und wagen deshalb im harmonischen sowie rhythmischen Bereich Dinge, die andere so kaum in Erwägung ziehen. Auf diese Weise gelingt es, ein üblicherweise im Postbop verortetes Konzept mit Zutaten aus Rock, Pop und Klassik delikat, urwüchsig und authentisch aufzupeppen. Und weil es sich bei „So Far“ in der Tat um ein Gemeinschaftsprojekt im besten Wortsinn handelt, steuern alle fünf auch einige ihrer besten Kompositionen bei; elf Szenen einer Ehe sozusagen.