Martin Wind New York Bass Quartet
Air
(Laika/Rough Trade)
Stanley Clarke, Jaco Pastorius oder Eberhard Weber gebührt das Verdienst, den Bass vom schnöden Begleiter und unscheinbaren Pulsgeber zum erhabenen Soloinstrument aufgewertet zu haben. Und nun versuchen sich gleich vier Kontrabassisten unterschiedlichster Herkünfte unter der Führung des nach New York ausgewanderten Flensburgers Martin Wind an der Ressourcenfülle ihres Instrumentes. Jordan Frazier, Solobassist beim Orpheus Chamber Orchestra, der 2020 für einen Grammy nominierte Gregg August, der 30-jährige Sam Suggs sowie Wind finden dabei einen eleganten, nicht allzu selbstverliebten Dreh ohne „Teufelsbratscher“-Attitüde, die Attraktivität des Holzkorpus würde- und lustvoll zur Schau zu stellen. Gezupft oder gestrichen bedienen sie sich bei Bach („Air“), den Beatles, Pat Metheny („Tell Her You Saw Me“), Joe Zawinul („Birdland) oder beim großen Kollegen Charlie Haden („Silence“). Angenehm kurzweilig wirkt dabei der Einsatz der Drummer Matt Wilson und Lenny White oder von Gary Versace an Orgel, Piano oder Akkordeon. Feines Klangmobile, für das Ron Carter, den man sich hier auch gut hätte vorstellen können, die Liner Notes schrieb.