Masaa

Freedom Dance

(Aktivraum/edel)

Masaa - Freedom DanceRabih Lahoud stammt aus Beirut. Dort nahm er mit 15 das Klavierstudium auf, studierte klassischen wie auch Jazzgesang und ist ebenso in den Sangeskulturen der arabischen Welt daheim. Mit Marcus Rust an Trompete oder Flügelhorn und dem Pianisten Clemens Pötzsch sowie dem Perkussionisten Demian Kappenstein verbindet ihn die Suche nach Verbindungen zwischen traditioneller Musik und Moderne. Doch ihr Ensemble Masaa (deutsch: Abend) ist kein konzeptverbohrter Crossover-Clan – von klischeeverliebten Ethnoschnipseln keine Spur. Die Musik des Quartetts nimmt oft bei poetischen Melodiebögen ihren Ausgangspunkt, die warme, volle Stimme des Sängers improvisiert elegant zu den entspannten Harmonien der Begleiter. Aber auch mit rasanten Taktbrüchen und streng linearen Bögen operiert die Band, die ganz selten – dann aber mit Gespür – mit Dissonanzen arbeitet. Lahoud integriert mit seinem detailreichen Gesang die Vierteltöne der arabischen Musik kaum spürbar in die gemeinsame Klangsprache, die ihren Hang zur Romantik, manchmal melancholisch, manchmal heiter, nicht verleugnet.

Text
Werner Griff
, Jazz thing 95

Veröffentlicht am unter Reviews

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