Matthias Lindermayr

New Born

(enja Yellowbird/Soulfood)

Matthias Lindermayr – New Born (Cover)Eine vorsichtig forschende, den Atem abschmeckende Trompetenstimme, ein fruchtwasserwarm waberndes E-Piano, ein Herzschlagbass sowie ein nervös strampelndes Schlagzeug: Da will etwas heraus im Titelstück von Matthias Lindermayrs Zweitling „New Born“. Aber es ist nicht nur die Geburt der Tochter des Trompeters, die man hier heraushören kann. Auch Lindermayr selbst sieht die Welt nach dem viel beachteten Debüt „Lang Tang“ ein wenig anders. Noch fragiler und vielgestaltiger ist sein Trompetenton geworden, dafür wirken die Stücke nicht mehr ganz so skandinavisch wie auf dem Debüt. Da pumpt plötzlich mal eine Nummer wie im IDM-Partykeller („Pattern“), eine andere lässt eine Art James-Bond-Soundtrack auf die Zeitlupenästhetik von Bohren & Der Club of Gore treffen („Matilda“). Etwas Neues passiert fraglos in Lindermayrs Musik, so geheimnisvoll-verheißungsvoll wie das Ultraschallbild auf dem Cover.

Text
Josef Engels
, Jazz thing 126

Veröffentlicht am unter Reviews

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