Matthias Schriefl
Keine Angst vor Shreefpunk
(Resonando/Exando-Music)
Der Trompeter Matthias Schriefl hat schon mal ein „bajuwarisch-barbarisches Gesamtkunstwerk“ (Josef Engels in Jazz thing 103) fabriziert, das vor Kalauern und Allgäu-Klischees nur so strotzte. Diesmal aber schaut der Wahl-Kölner auch über den Alpenrand hinaus und findet vertonungswerte Themen im Knast von Athen, in Brüssel oder Barcelona und anderen Metropolen, in der Steuererklärung oder beim „Schpaare“. Der Klamauk ist feiner dosiert und liefert den musikalischen Ideen des Shreefpunk jede Menge Stoff für halsbrecherische Sprünge, irrwitzige Taktwechsel und Griffe in die unterschiedlichsten Schubladen von Folk, Bop, Funk oder gar Schlager. Beteiligt am zappaesken Geschwurbel sind wie gehabt Gitarrist Johannes Behr, Bassist Robert Landfermann und Drummer Jens Düppe. Kalle Kalima sägt als Gast Metall, von den Netnasikum oder ein paar Münchner Philharmonikern gibt’s Streichinstrumente und Gesang, Jonas Burgwinkel verstärkt Düppe, während Christian Lillinger bei zwei Live-Tracks die Trommeln übernimmt. Am Ende landet der Zeremonienmeister wieder bei einem lustigen Alpensong. Den Grund dafür serviert er im Textheft gleich mit.