Micatone
Wish I Was Here
(Sonar Kollektiv/Al!ve)
Lange nichts gehört von Micatone – sieben Jahre, um genau zu sein. Das neue Album entschädigt jedenfalls für die lange Absenz, denn der ursprünglich sehr elektronische Ansatz der Band hat einem organischen Pop-Groove Platz gemacht, der ihr sehr gut steht. Sängerin Lisa Bassenge, die ja seit Langem unter eigenem Namen erfolgreich ist, lässt sich in das Song-Dutzend plumpsen, das durch die Mariachi-Trompeten von Martin Wenk (Calexico, Nada Surf) hier und da aufgebrezelt wird, aber vor allem von der bedrohlichen Surf-Gitarre von Boris Meinhold lebt, der die Scheibe auch produziert hat. „Asian Man“ wird durch ekstatische Hand-Claps vorangetrieben, sehnsüchtige Streicher veredeln „Break My Heart“, und „Save Me“ klingt gar wie Portishead unplugged. Und gleich im Opener „Handbrake“ erhebt auf einmal die Stimme von Tindersticks-Frontmann Stuart Staples ihr müdes Haupt – ein Duett der Extraklasse, das für Aufmerksamkeit sorgen wird. Der hat bei den Sessions übrigens den Drummer Earl Harvin kennen gelernt – und ihn gleich für die Tindersticks gekapert.