Michael Kaeshammer
Kaeshammer
(Tradition & Moderne/Indigo)
Er kommt aus Kanada, aber seine Musik klingt, als sei er in New Orleans geboren (Geboren wurde er übrigens im badischen Offenburg.): Die Songs von Michael Kaeshammer rollen im wiegenden Second-Line-Rhythmus ins Ohr. Logisch, dass er solche Knaller wie „The You-And-Me“, „Kisses In Zanzibar“ oder den Opener „Rendezvous“ mit knackigen Bläsersätzen anreichert. Der Pianist, der seine Virtuosität hier ganz schön unter den Scheffel stellt, hat ein Faible für altmodische Musizierweisen, klingt dabei aber ganz und gar heutig. Selten passte der Labelname Tradition & Moderne so wie hier wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Gospel, Blues und Swing klingen an, werden aber in schnittige Popsongs integriert, die Kaeshammer auch noch alle selbst geschrieben hat. Die beiden Ausnahmen sind eine sanfte Instrumentalversion von Curtis Mayfields „People Get Ready“ und der Jazz-Standard „Love Me Or Leave Me“. Das Einzige, was man Kaeshammer jetzt noch vorwerfen könnte, ist, dass sein neues Album mit nur zehn Songs ein wenig kurz geraten ist.