Michael Kornas
Apatheia
(Unit/Membran)
Vom bayerischen Pfaffenhofen aus gesehen ist Krakau kaum weiter entfernt als Köln. Warum also nicht nach Polen reisen, wenn es darum geht, die musikalischen Kompetenzen zu erweitern? Der Pianist Michael Kornas jedenfalls fand an der dortigen Universität über sein Studium hinaus mit dem Saxofonisten Marcin Konieczkovicz, dem Bassisten Alan Wykpisz und dem Schlagzeuger Maksymilian Olszewski musikalische Partner, mit denen er an einer Idee musikalischer Stilvarianz arbeiten kann, die zwischen kammermusikalischen, melodisch orientierten Momenten und postboppiger Modernität vermittelt. Sein Quartettdebüt „Apatheia“ verweist dabei im Kontrast zum philosophischen Titel nicht auf Teilnahmslosigkeit als Ideal menschlicher Ausgeglichenheit, sondern gerade auf den Kontrast der musikalischen Charaktere, die erst im Miteinander der korrespondierenden Linien ein harmonierendes Ganzes ergeben. Inzwischen wohnt Kornas in Berlin. Mal sehen, wie diese Stadt dann bei ihm klingt.