Monoglot

Wrong Turns And Dead Ends

(Hout Records/monoglot.bandcamp.com)

Monoglot – Wrong Turns And Dead EndsDer Name dieses deutsch-isländisch-schweizerischen Quintetts, Monoglot, ist sicherlich ebenso augenzwinkernd gemeint wie der Titel des Albums „Wrong Turns And Dead Ends“. Denn wenn die beiden Tenorsaxofonisten Fabian Willmann und Sebastian von Keler, E-Gitarrist Kristinn Smári Kristinsson, E-Bassist Florian Keller und Schlagzeuger Luca Glausen eines nicht sind, dann „einsprachig“ – so die Bedeutung des Bandnamens. Ihr Handwerk haben die fünf jungen Musiker (mit 31 Jahren ist Keller der Älteste) in Basel, Bern und den USA gelernt. Die unterschiedlichen Traditionen und verschiedenen Spielauffassungen des Jazz und der improvisierten Musik aus den USA und Europa sind den fünf Musikern zwar geläufig, aber ohne weiteren Belang für den druckvollen Bandsound von Monoglot. Darin verbinden sich vielmehr die repetitiven, melodisch thematischen Patterns und rhythmischen Überlagerungen der Minimal Music mit der lautstarken Energie des Rock und einer sich gerne mal als ungebärdet gebenden Improvisationskunst zu hochemotionalen Hymnen, in denen sogar die sachte inszenierten, mikrotonalen Reibungen im Zusammenklang der beiden Tenorsaxofone einen stiebenden Funkenregen entfachen können: frech, freigeistig und frisch.

Text
Martin Laurentius
, Jazz thing 122

Veröffentlicht am unter Reviews

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