Nenad Vasilic
The Art Of The Balkan Bass
(Galileo/Galileo MC)
Ein Album mit nichts als Solostücken für den Kontrabass verspricht nicht gerade großen Unterhaltungswert. Und dann auch noch beschränkt auf Material, das den Balkan zum Fundament hat? Das dürfte reichlich zäh werden. Doch in all den schrägen Takten und den knorrigen Strukturen der alten Lieder kennt Nenad Vasilic sich im Schlaf aus und er repetiert nicht einfach den Wurzelkanon, sondern nimmt ihn als Palette seiner temperamentvollen Arrangements und Improvisationen. Und deren Horizont ist meilenweit. Vom melancholischen „Sich-Versinken-Lassen“ bis hin zum virtuosen Chochek geht die Reise, prall perkussive Schlenzer und schlicht schöne, mitunter herb-raue Eigenkompositionen wie das in anderem Kontext (mit Band) schon mal präsentierte „Day By Day“ stecken mit im Gepäck. Da auch noch der Sound dieses Albums jede bessere Audiokiste daheim zum Strahlen bringt, gibt’s an dem Solo-Projekt des aus dem Südserbischen stammenden Wahlösterreichers viel zu entdecken.