Noblique

Dualité Cohérente

(Unit/Bandcamp)

Noblique – Dualité CohérenteThe Grateful Dead spielten bei jedem Gig ein langes Drumsolo und eine ebenso lange improvisierte Passage, in der sie auch die neuesten elektronischen Effekte ausprobierten. Ungefähr so hört sich das Trio Noblique der Schweizer Gitarristin Anna Regina Kalk an. Ziellos wie Jerry Garcia mäandert sie durch gediegen gestaltete Klanglandschaften, die ihr vom E-Bassisten Ulysse Loup und Schlagzeuger Damien Kuntz gebastelt werden. „Die musikalischen Strukturen, die sich daraus ergeben“, heißt es im Info kurz und bündig, „sind gleichzeitig stabil, aber wackelig, organisch und veränderlich.“ Und scheinbar so interessant, dass das Trio den US-Trompeter Ralph Alessi von seiner Musik überzeugen konnte. Mit seinen verhangenen Tönen verleiht er den Songs „Arbore“, „One More Peak“, „Tangage Est“ und „Neuland“, die manchmal geräuschhaft und manchmal fast rauschhaft ausfallen, eine zusätzliche Dimension. Ein Album voller wilder und ungebändigter Schönheit.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 150

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025