Norma Winstone
Descansado - Songs For Films
(ECM/Universal)
Was hat dieses Trio in seinem 20-jährigen Bestehen nicht schon alles gemacht: sich in Eigenkompositionen traumhaft vertieft, Pop-Hits von Tom Waits und Peter Gabriel ausgelotet, Stücke von Jazzgrößen wie Wayne Shorter in Gedichte verwandelt oder Volkslieder aus dem Friaul interpretiert. Nun sind Norma Winstone und ihre beiden Mitstreiter Glauco Vernier (Klavier) und Klaus Gesing (Sopransax/Bassklarinette) mit den Teilzeitkomplizen Mario Brunello (Cello) und Helge Norbakken (Percussion) im Kino gelandet. „Songs For Films“ dekontextualisiert Kompositionen von Michel Legrand, Nino Rota oder Ennio Morricone und macht sie als eigenständige Kunstwerke jenseits der Leinwand erlebbar. Dazu tragen vor allem Winstones eigene Lyrics bei, die ganz neue Bedeutungszusammenhänge eröffnen. Bleibt nur die Frage: Warum hat sich das eingeschworene Trio nicht auch „Jules et Jim“ vorgenommen?