Oddarang
Hypermetros
(Edition/Membran)
Schöne Atmosphäre: zart zunächst, getragen von gebrochenen Gitarrenakkorden und elegischen Melodien von der Posaune, und zarten Pizzicato-Linien eines Cellos. Im Hintergrund hat irgendwer vergessen, die Synthesizerflächen auszuschalten. Die Folge sind ein Overkill der Reglosigkeit, zuviel Fläche, zuviel Schmelz, zuviel Zuckerguss und Hollywood. Auf „Hypermetros“, seiner fünften CD, lädt das finnische Quintett Oddarang zu einem Kaffeekränzchen, bei dem man sich schnell fragt, ob es sich hier tatsächlich um die Band handelt, die bei ihren Konzerten mit sperrigen Sounds, wuchtigen Grooves und einem sicheren Gefühl für die richtige Dosierung den Geist in Bewegung hält. Aber „Hypermetros“ mit dem musikalisch nicht besonders polychromen Triptychon „Trichordon“ als Dreh- und Angelpunkt gefällt sich auch im Bombast. Kann man ja machen. Nur: Wer will das hören?