Orioxy
The Other Strangers
(Unit Records/Al!ve)
Das Konzept ist angelegt auf den Charme der Reduktion: Stimme, Harfe, Kontrabass, Schlagzeug. Und manchmal geht es auf, wenn die Sängerin Yael Miller und die Harfenistin Julie Campiche zu kleinen, intimen musikalischen Momenten finden. Dann strahlt „The Other Strangers“ kammerfolkige Tristesse aus, die mit den nachdenklichen, stellenweise hebräischen Versen und der sanften Stimme, mit den schlichten Bassläufen und den verhaltenen Perkussionsakzenten harmoniert. Über ein ganzes Album hinweg wirkt die Klangwelt des israelisch-schweizerischen Quartetts Orioxy aber tendenziell eintönig. Denn die an skandinavischen Vorbildern skelettierter Arrangements und emotionaler Zurückhaltung orientierte Gestaltung der Musik bietet wenig Anreize, darin mehr als nur wenig zu hören. Lediglich ein paar verhaltene Experimente, wenn etwa die präparierte Harfe nach Kora klingt, brechen aus diesem Rahmen des Minimalistischen aus. Dann spürt man, wozu die Band fähig wäre, würde sie sich nicht derart ästhetisch kasteien.