Orrin Evans

The Red Door

(Smoke Sessions Records/Membran)

Orrin Evans – The Red Door (Cover)Überraschend wäre nur, wenn nichts dabei herausgekommen wäre. Immerhin hat der Pianist Orrin Evans eine gute Handvoll Weltmeister/-innen eingeladen, unter anderen Nicholas Payton und Gary Thomas, Gene Jackson und Marvin „Smitty“ Smith, sogar Buster Williams und Wallace Roney sind noch dabei. Alle Beteiligten musizieren im Bewusstsein der Klassizität dessen, was sie tun, spielen Jazz zwischen Wurzeln in den 1960ern, Moderne aus den 1980ern und gegenwärtiger Zeitlosigkeit. Spannend wird es vor allem dann, wenn „The Red Door“ mit den Inventarien jongliert, dem Zitatenkabinett vom monkschen Bröckeln und dem Blues mit Gastsängerin Jazzmeia Horn als Abbey Lincoln bis hin zu einer Prise Flöten-Dolphy und etwas Far-Out-Miles. Evans hat das Erbe im Blick, sein Team ist aber so umfassend erfahren, dass alle Anspielungen schon wieder eine Qualität der Ebene zwei bekommen. Früher hätte man solche Musik intertextuell genannt. Heute könnte man metatraditionell dazu sagen und Spaß daran haben.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 150

Veröffentlicht am unter Reviews

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