Partikel

String Theory

(Whirlwind Recordings/Indigo)

Partikel – String Theory (Cover)Trotz des Wortspiels mit „Stringtheorie“ und „Teilchen“: Physiker sind hier nicht am Werk. Das britische Trio von Duncan Eagles spielt im Titel des dritten Albums lediglich mit der besonderen Besetzung, mit welcher der Saxofonist und seine Kollegen Max Luthert am Bass und Drummer Eric Ford diesmal zugange sind. Ein Streichquartett um Benet McLean verstärkt die Runde. Der bombastische Radau zum Auftakt deutet in Richtung Jazz-Rock der späten 1970er und ein paar Passagen dieser knackigen Sorte Zeitreise tun sich später auf, doch das Trio kostet den neuen Sound in viel offenere Richtungen aus. Es spielt mit kurzweiligen Stolpersteinen bei Takt- und Rhythmuswechseln und schwelgt auch in süßen Streicheleinheiten mit kammermusikalischer Eleganz, wobei McLean überaus schöne Soli beisteuert, bei denen er sich von Tabla und Bass mal ganz reduziert begleiten lässt. Zwischen flottem Mainstream-Bop, karger Dubfinesse und opulentem Drive in voller Streichermontur loten Partikel und ihre Gäste weitere Stationen aus. Man spürt, dass da Ideen für eine weitere Kooperation lauern.

Text
Uli Lemke
, Jazz thing 110

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025