Pat Metheny
Dream Box
(Modern Recordings/Warner)
Angeblich in einem Computer-Folder vergessen, fand der Markenartikler Pat Metheny im vergangenen Jahr Songskizzen wieder, die er für seine neue Soloeinspielung zusammentrug und aufarbeitete. Nach deren Kenntnisnahme stellt sich instant die Frage, warum ihm die vor etlichen Monden nicht gut genug zum Feinjustieren erschienen, jetzt aber scheinbar doch. Gemessen an seinem eigenen, sattsam bekannten Kanon zählen die sechs Nummern aus seiner Feder, um die er noch rasch drei Fremdkompositionen herum interpretierte, arg abgestanden und uninspiriert. Der Ton seiner Halbakustischen schmeichelt sich einmal mehr um die eigene Achse. Die Melodiendichte, aus der er während der Produktion des einzig vergleichbar instrumentierten Werks „New Chautauqua“ Dramaturgie gewann, hat jedoch scheinbar freiwillig mit erhobenen Händen die Flucht aus seinem Komponistengeist angetreten. Ganz so tragisch-ratlos wie „What’s It All About“ wirkt der Inhalt der Traumschachtel nicht – artverwandt allerdings schon.