Pat Metheny
What's It All About
(Nonesuch/Warner)
Positivistisch betrachtet ist diese klassische Pat-Metheny-Zwischendurch-Platte durchweg gelungen. Die Maßgabe: Coverversionen, die der Orchestrion-Wiederentdecker während Soundchecks spielte, in wenigen nächtlichen Sessions alleine im heimischen Arbeitszimmer aufnehmen. Die Rezeptur riecht förmlich nach Teil Zwei von Methenys „One Quiet Night“-Eigenbrödlerei, aber das Resultat ist im besten Sinn bekömmlicher. Die Strukturen machen den Unterschied aus. Die Lied- und Refrain-Strukturen in Songs von Jobim, Lennon/McCartney, Bacharach und Paul Simon: Sie liefern den Mehrwert dieser ersten Metheny-Platte ohne Eigenkompositionen, die einen vortrefflich gewählten Titel trägt. Erstmals huldigt der Gitarrist nicht nur seinen Improvisations-Helden, sondern lenkt den Fokus auf inspirierende Pop-Lehrmeister. Dabei findet er erstaunliche Anknüpfungspunkte zu sich selbst und seinen frühen Alben, „New Chautauqua“ und „Watercolors“ . Manchmal ein bisschen selbstreferenziell, aber Metheny darf auch so was.