Es ist Musik aus der Zeitkapsel. Der Saxofonist Perico Sambeat fühlt sich gestalterisch einer Zeit verpflichtet, die noch nicht von den Ironisierungen und Relativierungen der Postmoderne gestört wurde. Sein Album heißt „Atlantis“ und es speist sich auch aus der Haltung des Hymnischen und der klaren Intellektualität greifbarer Strukturen, wie sie die Generation, bei allem Hang zur Spiritualität, von John Coltrane über Joe Henderson bis Michael Brecker bevorzugte. Der Altsaxofonist und Flötist aus Valencia holt sich den Pianisten Fabian Almazan, den Bassisten Pablo Menares und den Schlagzeuger Rodrigo Recabarren an seine Seite, präsentiert eigene Kompositionen mit nur gelegentlichen Verweisen auf spanische Strukturelemente, bleibt ansonsten stilistisch retro-modern und sehr ernsthaft in der künstlerischen Emphase. Das ist exzellent gespielte Jazzmoderne mit klanglich-stilistischem Ankerwurf ins zeitlose Damals, nach Atlantis.