Pericopes +1

Up

(Losen/in-akustik)

Pericopes +1 – Up (Cover)Die drei Musiker aus Italien und den USA verfolgen ein klares Bandkonzept. Ihre Musik ist unorthodox, ohne provokant zu sein, aufs Elementare reduziert, ohne zu langweilen. Die Formation, die vor sechs Jahren zum Trio erweitert wurde („+1″), legt durchdachte, reduzierte Strukturen, die zuweilen mehr von Popmusik inspiriert sind als vom Jazz – David Bowie und Jimi Hendrix gehören zu den prägenden Einflüssen. Emiliano Vernizzi am Tenorsax, Alessandro Sgobbio an den Keyboards und Nick Wight am ständig aktiven Schlagzeug stricken ihren fein ausbalancierten, intelligenten Kammerstil, ohne dabei vorgestrig oder jazzhistorisch zu klingen. In „Radio Gagarin“ werden sie auch mal richtig laut, in „Danza Di Kuwa“ kraftvoll, in „La Rentrée“ groovig. Klangliche Auffrischungen durch Fender Rhodes, Elektronik-Effekte und spacige Soundscapes steigern die Gegenwärtigkeit dieser Musik. Das hat Flow und Widerstand zu gleichen Teilen und verspricht für die Zukunft viel.

Text
Hans-Jürgen Schaal
, Jazz thing 133

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025