Peter Evans
Extra
(WeJazz/Indigo)
Auf seinem Albumcover ist Peter Evans umgeben von lauter Orangen. Die neue Musik des New Yorker Trompeters klingt denn auch so, als habe der Blechbläser Extravitamine zu sich genommen, um den eigenen Energiehaushalt noch etwas aufzupeppen. Auch seine Mitstreiter scheinen davon genascht zu haben. Evans, der schwedische Bassist Petter Eldh und der Schlagzeuger Jim Black spielen nämlich mit jenseitiger Intensität. Sie swingen mörderisch, scheinen dann mit Wucht aus dem Morsealphabet zu zitieren. Ständig ändert sich die Gangart. Nie lässt sich voraussagen, was auf „Extra“ als nächstes kommt. Mal sind es atmosphärisch-entrückte Stücke wie „Nova“, mal futuristische elektronische Sounds wie auf „Movement 56″, die das differenzierte, extrem dynamische und oft explosive Treiben des Trios kurz unterbrechen. Das geht nach diesen Interimsphasen wieder ans Limit. Wenn der Dreier Evans–Eldh–Black schon im Studio so aufdreht, wie mag er dann erst live klingen?