Philip Catherine & Martin Wind
New Folks
(ACT/edel)
Da haben sich zwei gefunden. Philip Catherine ist bereits seit mehr als einem halben Jahrhundert auf internationalen Jazzbühnen präsent, bekannt nicht zuletzt für seine kleinen Formationen. Martin Wind ist einer der deutschen Bassisten, der längst seine zweite Heimat in New York gefunden hat und ebenfalls zu den vielseitigen Ästheten seines Instruments zählt. Beide haben sich im Münchner Realistic Sound Studio getroffen und dort an zwei Tagen im vergangenen April die Tradition kreativen Jammens aufleben lassen. „New Folks“ atmet den Geist des Unkomplizierten, des Freundschaftlichen und der gegenseitigen Bewunderung. Catherine und Wind pflegen beiläufige Virtuosität, genießen es aber vor allem, Standards und auch ein paar eigene Lieder einfach fließen zu lassen. Ersterer leistet sich zuweilen kantige Einwürfe, ist ansonsten aber ein charmanter Polystilist, fest verankert im europäischen Swing-Bop. Zweiterer glänzt als unbestechlicher Rhythmiker und Lyriker in der Tradition des großen Niels-Henning. So ist an den „New Folks“ zwar nichts neu außer der Kombination, dafür aber betört die Aufnahme durch den Esprit des Ungezwungenen, der jeden guten Dialog inspiriert.