Philipp Brämswig Trio

Molecular Soul

(Unit Records/Harmonia Mundi)

Philipp Brämswig Trio – Molecular Soul (Cover)Philipp Brämswig landet mit diesen elf eigenen Stücken sein Debüt als Bandleader. Man kennt sein beeindruckend muskulöses und zugleich durchdachtes Gitarrenspiel bereits von etlichen anderen Projekten, von Stefan Karl Schmids Quartett bis hin zum Subway Jazz Orchestra. Mit den Subways hat er auch schon mal für einen Jimi-Hendrix-Tribut in die Saiten gegriffen und Rockmusik stand ganz am Anfang seiner Lehrzeit, bis er auf die Musik von Pat Metheny, John Scofield und Wayne Krantz stieß. Bei Letzterem hat er denn auch mal drei Monate in New York studiert und der Einfluss ist auf „Molecular Soul“ nicht zu überhören. Im Trio mit Florian Rynkowski am elektrischen Bass und Drummer Fabian Arends, dessen Spiel erkennen lässt, dass er bei Jonas Burgwinkel in die Schule gegangen ist, hat Brämswig einen traumhaft eingespielten Klangkörper geformt, der vertrackte Rhythmen so furios wie mühelos durchforstet. Balladeske Figuren, für deren Gestaltung Brämswig das Plektrum aus der Hand legt, spielen die drei Musiker ebenso perfekt aufeinander bezogen wie die rockigen Gebilde, die sie mit Fusionsounds überziehen. Kein Wunder, dass dem Liner-Notes-Verfasser Bill Milkowski zu Brämswigs Trio an einer Stelle Methenys berühmtes Trio mit Jaco Pastorius und Bob Moses einfällt.

Text
Uli Lemke
, Jazz thing 114

Veröffentlicht am unter Reviews

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