Pierrick Pédron
And The
(Jazz Village/Harmonia Mundi)
Es brodelt, es zischt, es wird unentwegt Dampf gemacht. Gleich zwei Gitarristen, zwei Bassisten, zwei Keyboarder finden sich in der zehnköpfigen Band des französischen Saxofonisten Pierrick Pédron, die es auch braucht, um diesen mächtigen Hexenkessel aus groovenden Fusion-Mutationen zu befeuern. Da finden sich Afro-Funk-Elemente neben psychedelischen Keyboard-Schwaden, antriebsstarke Staccato-Monster, die als Soundtrack fiktiver US-Krimiserien dienen könnten, treffen auf zappaesken Pomp-Rock-Wahnsinn. Und wer gibt diesem atemberaubenden Parforceritt Groove und Beat vor? Es ist der profunde Polyrhythmiker Bernd Oezsevim am Schlagzeug, bei uns vor allem aus Avantgarde-Zusammenhängen (Zodiak Trio, Ohne 4 Gespielt Drei) bekannt, der hier nie die Übersicht verliert. Das Album wurde in Studios in Brüssel und Paris aufgenommen und die Fantasie hat den Schöpfer Pédron erst wieder verlassen, als es an die Betitelung seines Albums ging. Aber schon Johnny Winter hatte mit „And“ einen Hit gelandet.