Pilc / Moutin / Hoenig
Threedom
(Motéma/Membran/Sony)
Sein Trio sei „weit entfernt von Konzepten, Zielen oder Absichten“, schreibt der Pianist Jean-Michel Pilc in den Liner Notes. Und das ist es natürlich auch, was die Band zu einer seit 15 Jahren verschworenen Einheit macht. Die Standards („Think Of One“, „Giant Steps“, „I‘m Beginning To See The Light“) sind das, was der Buchhändler Stapelware nennt. Aber bei Pilc und seinen Mitstreitern, dem Bassisten François Moutin und dem Schlagzeuger Ari Hoenig, werden sie nicht zu leicht abzuhakenden Klassikern, sondern zu einem Dokument der Kommunikation der Musiker zum Aufnahmezeitpunkt. Das macht Miles Davis‘ „Nardis“ zu einem aufregenden Findungsprozess und „You And The Night And The Music“ zu einem rasanten Hochseilakt. Pilcs eigene Stücke (Man erkennt die Titel schon daran, dass sie nur aus einem Wort bestehen.) zeigen, dass dieses Trio in seiner Entwicklung niemals stehen bleibt. Ziemlich spektakulär und ziemlich einzigartig: Jazz im Jahre 2011.
Ein paar Anmerkungen: Pilc Moutin Hoenig ist ein gleichberechtigtes Trio und nicht das Trio von Jean-Michel Pilc. Die Stücke, die der Autor Pilc zuschreibt, sind Gruppenimprovisationen. Dies kann man auf der Homepage des Labels und auf Verpackung lesen. Während der Titel „Confirmation“ von Charlie Parker stammt, bestehen Titel des Trios entgegen der Darstellung des Autors auch schon mal aus drei Wörtern, wie zum Beispiel „THE GRINCH DANCE“ oder „HYMN FOR HER“.
Denis hat natürlich recht. Zwei der Originale haben Titel, die aus mehr als einem Wort bestehen und ‚Confirmation‘ stammt von Charlie Parker. Ich hätte also schreiben sollen ‚Man erkennt die Titel schon daran, dass sie meist aus einem Wort bestehen‘. Die feinsinnige Unterscheidung zwischen Pilc Moutin Hoenig und dem Jean-Michel Pilc Trio kann ich dagegen nicht so ganz nachvollziehen, denn das Jean-Michel Pilc Trio bestand aus – Pilc, Moutin und Hoenig.
Es ging mir darum, dass die Eigenkompositionen beim Jean-Michel Pilc Trio von Pilc stammen, während hier die Stücke in Gruppenimprovisationen entstanden sind. Der Satz „Pilcs eigene Stücke …“ suggeriert, dass es sich um von Pilc komponierte Stücke handelt, was einfach nicht der Fall ist, wie man unter anderem auf der Verpackung lesen kann. Ich fände es manchmal einfach schöner, wenn die Artikel in Jazzthing (Web und Print) mit etwas mehr Liebe zum Detail geschrieben würden. Doch egal! Ein für meinen Geschmack schönes Album :)