Review plus: Florian Favre Trio

In review plus: Florian Favre TrioFlorian Favre TrioAm 18. und 19. März hat das Florian Favre Trio beim renommierten belgischen „B-Jazz Contest“ teilgenommen – und abgeräumt: Das Trio des jungen Schweizer Pianisten Favre hat den ersten Platz belegt und den „Grand Prize Albert Michiels“ gewonnen. Zudem wurden Favre als bester Solist und Manu Hagmann als bester Bassist ausgezeichnet, um dann noch als Trio den „Sabam For Culture Prize“ für die Interpretation des Stückes „Eternal July“ von Piotr Matusik ausgezeichnet zu werden. „Diese Band zeigt ein hohes Maß an Kompetenz und Professionalität“, so die Jury-Begründung, „Das Konzert hatte sehr zarte bis intensive Momente, die Musik stand in der Jazztradition, war aber zugleich stets frisch und überraschend.“

Wer das kürzlich erschienene Debütalbum „Ur“ (Traumton/Indigo) des Florian Favre Trios gehört hat, dem dürfte diese Juryentscheidung nicht überraschen. Wie viele junge Jazzmusiker ist auch Favre vielseitig interessiert. Ein ausgefuchst inszenierter Modern Jazz verbindet sich wie beiläufig mit Elementen aus Rock und Pop, Favres aktuelle Improvisationsmusik scheut auch nicht davor zurück, auf die Harmonik der Klassik oder die Texturen der Neuen Musik zuzugreifen. Gleichsam als Pattern gestaltete Riffs sorgen für einen rhythmischen Flow, die Interaktion zwischen Favre, Hagmann und dem Schlagzeuger Arthur Hnatek ist so tight, dass die drei jungen Musiker ad hoc mit dynamischen Nuancen spielen können, gleichzeitig zeichnen sie mit ihrer Improvisationskunst raffinierte Linien zwischen feinziseliert und grobem Pinselstrich. „Indie“ ist ein Paradestück dieses Konzepts – und deshalb eine passende Nummer für „review plus“; gleichermaßen als Stream zum Hören wie als „Free Download“.

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Florian Favre

Text
Martin Laurentius
Foto
Yohan Jacquier

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