review plus: Max Clouth Clan
Remix von Kabuki
Manchmal lässt er auf „Kamaloka“ (L&R/Bellaphon) die Bünde weg. Dann steuert Max Clouth motivisch in Richtung Indien, zieht die Töne, wie man es von der Gitarre nicht gewohnt ist. Schon sein zweites Album „Return Flight“ (2015) hatte fernöstliche Elemente im Stilinventar, „Kamaloka“ baut diese Klangleidenschaft weiter aus und ergänzt sie um Verweise auf den arabischen Klangraum. Dazu kommen jazzrockige Elemente, im Sound zuweilen bluesig rau, in der Haltung aber eher dem herben Spiel von Vorbildern wie dem Mahavishnu Orchestra, manchmal auch einem Pathos à la Satriani verpflichtet. Zusammen mit den wechselnden Besetzungen seines Clans folgt der Frankfurter einem akustischen Reiseweg entlang alter Kulturpfade. Er klingt dabei sehr gegenwärtig, akustisch direkt im trocken gemischten Ensemble und balanciert in der Mischung seiner gestalterischen Mittel, die lyrische Klarheit ebenso in den Mittelpunkt stellt wie rockig virtuose Wucht. Ein ungewöhnliches Album, das Lust auf noch mehr Reisen macht. Text: Ralf Dombrowski
Das Stück „Shyam“ hat sich Kabuki vorgenommen und daraus einen Remix gemacht – der passende Track also für eine „review plus“ auf jazzthing.de.
Weiterführende Links
Kabuki Remix „Shyam“