Portico Quartet
Terrain
(Gondwana/Groove Attack)
In kleiner Auflage kam im März letzten Jahres die EP „Trajectory“ heraus. Das Titelstück lässt aus einem Hang-Loop heraus eine atmosphärisch dichte Klangreise entstehen, die sich viel Zeit für den Trip gönnt, fast zehn Minuten – so ziemlich das längste und zugleich subtilste Stück, das man bis dahin vom Portico Quartet auf Platte gehört hatte. Deren Triebkräfte Duncan Bellamy und Jack Wyllie scheinen auf den Geschmack gekommen zu sein, denn mit „Terrain“ präsentieren der Schlagwerker und der Saxofonist/Synthexperte nun eine dreiteilige Suite, die einiges mit Minimal Music gemein hat. Der Auftakt tönt wie eine erweiterte Alternative zur EP, auch hier übernimmt das Hang mit einem schwebenden Pattern die Grundierung, die Motive verschieben sich in der Wiederholung, dezente Saxsounds und Synthies mischen sich ein, während Bellamy ambiente Strukturen mit seinen Drums aufmischt. Ähnlich geht’s zu bei den anderen Teilen der Suite, statt des Hang übernimmt auch ein Klavier die Patternfigur. Im Sustain des Repetitiven erheben sich brüchige Beats, Dissonanzen akzentuieren den pulsierenden Fluss; bis hin zum flüsternden Finale bleibt aber noch viel Zeit für unaufdringliche Klangverschiebungen.