Quintet West
Waiting
(JazzSick/Membran)
Oft klingt es hardboppig à la Blue Note, zuweilen auch ein wenig „nordisch“ oder orientalisierend. Das Quintett um den Tenorsaxofonisten George Tjong-Ayong präsentiert auf dem zweiten Album neun rein akustisch gespielte Originals, die durchweg wunderbar komponiert und mit reizvollen Nebenmotiven ausgearbeitet sind. Tjong-Ayongs durchdachtes Saxofonspiel lässt dabei nicht selten an Wayne Shorter oder Mark Turner denken. Sein Bläserpartner Christoph Fischer (Trompete, Flügelhorn) gefällt durch stimmungsvolle Dämpfereinsätze. Recht offensiv geht das Rhythmustrio zu Werke – mit Stefan Michalke, Konstantin Wienstroer und Christoph Freier. Pianist Michalke, der auch drei Stücke beiträgt, ist der abenteuerfreudigste und dynamischste Solist in der Band. Für zusätzliche Farbtupfer sorgen zwei Gäste aus Tjong-Ayongs Familie: Sophie mit kraftvoller Posaune, Joshua mit textlosem Gesang und Gitarre. Jeder Track hier hat Charakter und Würde. Stark.