Redman / Mehldau / McBride / Blade
LongGone
(Nonesuch/Warner)
Verwunderlich wäre nur, wenn sie es nicht könnten. Immerhin ist diese Band so etwas wie die amtliche Combo des modern jazzenden Mainstreams, musikalisch über Form-, Stil- und Spielfragen erhaben, außerdem seit mehr als zwei Jahrzehnten erprobt in der Zusammenarbeit. Joshua Redman, Brad Mehldau, Christian McBride und Brian Blade machen dann auch, was man von ihnen erwartet. „LongGone“ hat alles, pfiffigen Intellekt im komponierten Konzept und beiläufige Perfektion in der Interpretation, feines Zusammenspiel und elegantes Solieren mit Ausflügen in die Ekstase auf der Basis von gepflegt anspruchsvollem, neuem Repertoire in verschiedenen Tempi und Stimmungen, geschrieben von Redman. Es ist als Musik derart souverän in der Balance, Dramaturgie und Umsetzung – mit zusätzlichem konzertantem Vitalitätsanker in einem Live-Track, der dokumentiert, dass die Musik in allen Formaten funktioniert –, dass es kaum noch etwas dazu zu sagen gibt. Dieser Jazz ist sich selbst zur Klassik geworden.