Roberta Flack
Let It Be
(429 Records/Membran/Sony)
Im Februar ist die große Soulsängerin Roberta Flack 75 geworden, etliche Jahre hat sie keine neue Platte mehr veröffentlicht. „Let It Be“, ihren Tribute an die Beatles, hat sie von unterschiedlichen Produzenten machen lassen, darunter Sherrod Barnes (Beyoncé, Angie Stone) und Flacks langjährigem „Musical Director“ Barry Miles. Das Ergebnis ist ein großenteils lausiger Mix aus lahmer Fahrstuhlmusik mit Plastik-Drums, Synthies und anderen Billigeffekten. Auch mit der Stimme von Flack stimmt es vorne und hinten nicht. Nicht, dass sie älter und rauer geworden wäre, was ja normale Biologie ist und den Soul einer Legende eher mit ein wenig Patina adelt, siehe Mavis Staples oder Bettye LaVette. Im Gegenteil: Sie klingt dünner, limitiert und mädchenhaft, so als hätten die Produzenten daran herumgefuhrwerkt. Hätte sie sich doch nur an die Losung des Albumtitels gehalten. Um die Erinnerung an eine herrliche Stimme zu erhalten, empfiehlt sich Robertas „Compared To What“ von ihrem 1969er-Debütalbum.