Robin McKelle
Alterations
(Doxie/Membran)
Das sechste Album der amerikanischen Sängerin Robin McKelle ist ein Coveralbum. Das Tolle daran ist, dass es McKelle gelingt, sich die Songs ihrer ausschließlich weiblichen Vorbilder zu eigen zu machen. Bei „Rolling In The Deep“ nimmt sie etwas von Adeles pathetischer Wucht, Lana del Rays „Born To Die“ verwandelt sie in eine tragische Ballade und Dolly Partons „Jolene“ wird bei ihr zu einem Ausdruck ungezügelter Freude. McKelle bedient sich noch bei Billie Holiday („Don’t Explain“), Janis Joplin („Mercedes Benz“) und Carole King („You‘ve Got A Friend“) und hat außerdem „Head High“ beigesteuert, in dem sie der weiblichen Sicht an sich ein Denkmal setzt. In der großartig saftig aufspielenden Band setzt Gitarrist Nir Felder die jazzigen Akzente – so wird selbst Sades „No Ordinary Love“ zu einer kernigen Angelegenheit. McKelle ist überzeugt, dass sie die Songs aus der Klangwelt, in der sie bisher gelebt haben, entfernt hat – genau das macht den Reiz von „Alterations“ aus.