Rolf Kühn
Spotlights
(MPS/edel)
87 Jahre und kein bisschen zahm. Der ewig junge Rolf Kühn hat sich diesmal ein paar gewitzte Kollegen eingeladen, um ganz unformalistisch und unkonventionell mit ihnen zu musizieren – Europas größter Klarinettenspieler ist und bleibt ein Freigeist. Kühn duettiert hier mit Asja Valcic (Cello), Hamilton de Holanda (Bandolim) oder Ed Motta (Stimme) und bildet Trios und Quartette mit dem klassischen Oboisten Albrecht Mayer oder dem Pianisten-Bruder Joachim Kühn. Die Formen sind offen, mit rhapsodischen Vor- und Zwischenspielen garniert, das Geschehen bewegt sich bedeutungsvoll zwischen Blues, Free und Kammermusik. Auch wenn Kühn seinen Partnern den angemessenen Raum lässt: Er hält die Zügel in der Hand und versteht es, mit seinem körperlich-warmen Klarinettenton aus Motivkürzeln packende Statements zu entwickeln. Und in den Stücken mit Drummer („Don’t Forget“, „A Strange Sunrise“, „X-Ray“) geht auch so richtig die Post ab.