Roy Hargrove's Crisol
Grande-Terre
(Verve/Universal)
Ein temperament- und temporeicher, präzise wie sprühend aufeinander abgestimmter Auftakt mit „Rhumba Roy“, gefolgt von der schwelgerischen Komposition „Audrey“: Bereits die ersten beiden Stücke spannen das kontrastreiche Spektrum auf, in dem sich das nuanciert gestaltete Repertoire entfaltet. Der stilistisch vielseitige Roy Hargrove, zeitlebens als findiger Komponist und hervorragender Trompeter geschätzt, zeigt sich hier von seiner afro-kubanischen, meist groovenden, Seite. Mit Crisol hat er ein herrliches (und mit einem Grammy ausgezeichnetes) Ensemble amerikanischer Jazzer und kubanischer Künstler versammelt. Sechs Jahre nach Hargrove’s viel zu frühem Tod erscheint das Album nun zu seinem 55. Geburtstag als einer dieser Archivschätze, die erst nach langer Zeit gehoben werden. Aufgezeichnet wurde es 1998, wirkt aber so frisch, als könnte das 2018 gewesen sein.