Sandro Roy

Exploration

(GLM/edel)

Sandro Roy – Exploration (Cover)Der 30-jährige Geiger aus Augsburg ist ein grandioser Jazzimprovisator – und sein Violinton so flauschig-weich, dass man eigentlich nie genug davon bekommt. Mit seiner schlagzeuglosen Unity Band folgt Sandro Roy dem Vorbild des Gypsy-Jazz (also mit Rhythmusgitarre und Bass), allerdings erweitert um den Pianisten Boris Netsvetaev, der hier der zweitwichtigste Solist ist. Als Gäste auf dem Album glänzen außerdem der flinke Jan Prax am Saxofon und der souveräne Joscho Stephan an der Gyp­sygitarre. Für weitere klangliche Abwechslung sorgt Roy selbst: Seine zweite Liebe gehört nämlich der Gitarre. In acht der 16 Stücke greift er (auch) zum Sechssaiter, sowohl akustisch wie elektrisch. Die Balladen auf dem Album (darunter solche von Jim Hall, Bacharach und Gershwin) klingen bei Roy majestätisch und ein wenig sentimental. Die Uptempos (darunter Stücke auch von Coltrane und Corea) haben dafür einen heißen, musikantischen Groove. Zum Ausklang gibt es noch den Live-Mitschnitt einer klassisch gemeinten Fantasie für Violine und Kammerorchester, Roys Opus 4. Dieses Achtminutenstück ist ein Violinkonzert in kondensierter Form: mit geigerischen Schikanen, Kadenz und allem.

Text
Hans-Jürgen Schaal
, Jazz thing 153

Veröffentlicht am unter Reviews

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