Sebastian Gramss' Bassmasse

13 / 45

(Rent A Dog/Al!ve)

Sebastian Gramss' Bassmasse – 13 / 45 (Cover)Der Rezensent war vor sechs Jahren in der moers Festivalhalle zugegen, als der Kölner Sebastian Gramss sein damals neues Projekt Bassmasse auf die Bühne brachte. 45Bassist/-innen erzeugten eine nicht für möglich gehaltene, massige Klangwucht, mit der sich eine Energiewelle nach der anderen über den Köpfen des Publikums Bahn schlugen. Die zumeist vier Saiten des Kontrabasses wurden von den 45 Instrumentalist/-innen mal „pizzicato“ gezupft, mal „con arco“ gestrichen, der Holzkorpus oftmals zum Schlagwerk umfunktioniert. Selbst in den leisen Stellen erzeugten die 45 Bässe eine Intensität und tranceartige Archaik. Die Ziffer „45″ im Albumtitel ist nunmehr geklärt. Dann gibt es noch ein 13-köpfiges Solistenensemble dieser Bassmasse, gleichsam als eine Art Studioprojekt. Das Klangspektrum ist nun differenzierter, linearer – und Gramss und Dieter Manderscheid können vor der fein gemaserten, nicht ausschließlich tieffrequenten „Wall Of Sound“ ihre ausgewiesene Klasse als Solisten an der Schnittstelle zwischen Konsonanz und Dissonanz demonstrieren.

Text
Martin Laurentius
, Jazz thing 135

Veröffentlicht am unter Reviews

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