Sebastian Schunke

Genesis, Mystery And Magic

(NWOG/edel)

Sebastian Schunke – Genesis, Mystery And Magic (Cover)In seinem Sextett versammelt der Pianist Sebastian Schunke Musiker aus Deutschland, Österreich, Russland, Uruguay und Curaçao. Sein intellektuell gesättigter Latin Jazz ist ein wahres Fest für die Ohren, denn Spitzenkräfte wie der frischgebackene Mangelsdorff-Preisträger Nils Wogram und der Perkussionist Pernell Santurnino, der schon für Chick Corea und Wynton Marsalis getrommelt hat, verwandeln Schunkes eigentlich komplexe Songs in ein vitales Vergnügen. Dabei muss es gar nicht von vorne bis hinten rasseln und klappern, eine anrührende Ballade wie „Song For Antje“, in der Hans Glawischnigs gestrichener Bass subtile Akzente setzt, kapriziert sich auf eine ruhig-orchestrierte Klanglandschaft, in der Wogram und der Trompeter Alex Sipiagin zu ganz großer Form auflaufen. Und zwischen den Songs nimmt Schunke sich Zeit für kurze Solosequenzen, in denen er ziemlich bizarr und avantgardistisch klingt. Man kann ruhig das Wort Meisterwerk in den Mund nehmen.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 102

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025