Siril Malmedal Hauge
Slowly, Slowly
(Jazzland/edel)
Musiker/-innen wie die Sängerin Siril Malmedal Hauge kümmern sich nicht mehr um Stilideen, die noch ihre Vorgänger/-innen umtrieben. Was genau sie da macht, tut nichts zur Sache – es ist ihr Ding, Musik zwischen den Wurzeln, Lieder auf der Basis des singenden Songwritings, klanglich in kleinräumig trockener Vintageästhetik, solistisch mit Ausflügen in den modernen, dezent trancehaften Jazz, besondern wenn Martin Myhre Olsen zum Saxofon greift. Gäbe es noch einen neugierigen Rundfunk, könnten einige der zwölf Lieder des zweiten Bandalbums „Slowly, Slowly“ durchaus im Tagesprogramm laufen, mit poetisch nachdenklichen Lyrics und Hauges Stimme, die sich sanft und präsent zugleich an die Stimmung schmiegt. Denn Jazz dient nur als Textur, mehr Farbe, als Identität. Und das lässt die Musik auf anspruchsvolle Weise leicht wirken.