Spark
Folk Tunes
(Deutsche Grammophon/Universal)
Natürlich ist Spark keine der üblichen Folkgruppen. Genau genommen fällt das Quintett sogar in mehrfacher Hinsicht aus dem Rahmen. Denn erstens sind hier klassisch versierte Musiker am Werk, deren spieltechnische Kompetenz dem Hörer bei jedem der 15 Lieder klar wird. Das Album „Folk Tunes“ ist ebenfalls nach klassischen Maßstäben ein wenig verhallt und dynamisch subtil gemischt und das Repertoire eine wilde Mixtur der Stile, Epochen, Kulturräume, Adaptionen. Mal kommt der Balkan zum Zug, dann wieder „Greensleeves“ und „Scarborough Fair“, mal handelt es sich um Klanganmutungen im Gusto der Minimalisten, dann wieder um Kammermusikalisches mit einem Hauch von Relativierung in den Details der Umsetzung. Klavier, Cello, Geige, Blockflöten verknüpfen sich mit Melodica, Tuba, Percussion und eine Prise Straßenmusik blitzt durch das Klanggewand hindurch. Die Puristen aller Seiten mögen die Nase rümpfen angesichts dieser Hybride. Die Zuhörer von Spark jedoch mögen die Band – schon, weil sie überall ein bisschen abgeholt werden