States Of Play
Out & About
(Rent A Dog/Al!ve)
Der Bassist Sebastian Gramss leidet an fortgeschrittener Projektitis und hat jetzt zu seinen zahlreichen und wohl kaum noch von ihm selbst zu überblickenden Bands ein neues Nonett ins Leben gerufen. Drei Bläser (darunter Rudi Mahall an der Klarinette), Gitarre, Klavier und je zweimal Bass und Schlagzeug, die sich bei drei Konzerten im vergangenen Winter durchaus hörenswerte Klangschlachten zwischen Neuer Musik, stumpfer Jazz-Avantgarde, Mingus-Anklängen und winzigen zappaesken Einsprengseln liefern. Und wie weiland Zappa sich hinter seinem Synclavier versteckte und immer abgedrehtere und unhörbarere Musik machte, so hat Gramss (bzw. der Pianist Philip Zoubek) das sogenannte „Player Piano“ für sich entdeckt, das kurz gesagt keinen Pianisten mehr braucht. Das macht das Improvisieren für die beteiligten echten Musiker noch vertrackter, aber Leute wie Mahall oder auch Etienne Nillesen am Schlagzeug bewältigen das natürlich. Ob es die Musik tatsächlich besser macht, bleibt einstweilen unentschieden.