Stemeseder Lillinger

Antumbra

(Plaist/edel)

Stemeseder Lillinger – Antumbra (Cover)Post-Genre nennt der Schlagzeuger Christian Lillinger die Musik seines Labels Plaist. Nicht auf den Jazz beschränkt, sondern darüber hinausgehend, die Möglichkeiten der Improvisation und komplexer kompositorischer Verfahrensweisen erkundend. Gemeinsam mit dem Pianisten Elias Stemeseder ist jetzt unter dem Titel „Antumbra“ das dritte Duoalbum entstanden, das nach „Umbra“ und „Penumbra“ die Trilogie beschließt. Die drei Mondschatten deuten auf das Verborgene und Unentdeckte hin. Eine Reise ins Unbekannte, die Lillinger und Stemeseder antreten. Dabei nutzen sie his­torische Instrumente wie das Spinett und Elektronik, um ein analog-digitales Klangspektrum auszuloten. Dabei verweisen sie auf Kompositionstechniken von Scelsi und Messiaen ebenso wie auf die von Messiaen-Schülern der Komponistengruppe L‘Itinérair in Paris entwickelte Musique spectrale. Hierbei werden aus dem Spektrum vorhandene Klängestrukturen abgeleitet. Bei Lillinger und Stemeseder entwickeln sich diese zu einer flächigen Klanglandschaft des Post-Minimal. Von der vollkommenen Son­nenfinsternis (Umbra) über den Mondschatten der von der Sonne abgewandten Seite (Penum­bra) hin zu dem nur noch ringförmigen Schatten Antumbra kartografieren sie das Unbekannte auf dieser Reise ins Licht.

Text
Maxi Broecking
, Jazz thing 153

Veröffentlicht am unter Reviews

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